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Nur ein kleiner Fauxpas

Pannen im Museum: Ist das Kunst oder kann das weg?

Stand 03.07.23 - 15:17 Uhr

25 Jahre Forschung - doch ein Hausmeister zieht den Stecker. Forschung und andere wertvolle Werke wurden schon häufiger versehentlich zerstört. Eine Auswahl.

Pannen im Museum: Ist das Kunst oder kann das weg?
©shutterstock

Wenn Kunstwerke einfach entsorgt werden

In den USA soll eine Reinigungsfirma eine Million Dollar zahlen, weil ein Angestellter dieser einen Kühlschrank ausgeschaltet hat. Der Hausmeister hat sich vom ständigen Piepton des Geräts gestört gefühlt und ihn deshalb einfach ausgeschaltet. Blöd dabei: im Kühlschrank waren Zellkulturen und andere Proben bei rund minus 80 Grad gelagert.

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Die – und somit die langen 25 Jahre Forschung daran – kann man jetzt auf den Sondermüll kippen. Das ist nicht das erste Mal, dass wertvolle, jahrelange Arbeit versehentlich zerstört wurde. Eine Auswahl.

Kunst, die im Mülleimer landet 

Den Künstler Joseph Beys hat dieses Schicksal gleich zweimal getroffen – zuerst 1973 in Leverkusen. Dort wurde bei einem lustigen Parteiabend eine mit Mullbinden und Heftpflaster versehene Badewanne zum Spülen von Gläsern missbraucht. 1986 ist etwas Ähnliches in der Kunstakademie Düsseldorf passiert. Dort verschwand sein berühmtes Kunstwerk aus 5 Kilo Butter – die „Fettecke“ – im Putzeimer des Hausmeisters.

Im Jahr 2016 hat eine Reinigungskraft in der Mannheimer Philippuskirche geputzt und aufgeräumt. Das hat sie gründlich gemacht – denn dabei hat sie eine Kunstinstallation („Behausung 6/2016“) aus mehreren goldfarbenen Rettungsfolien in den Mülleimer geworfen. Seitdem gehört der Mülleimer mit zum Kunstwerk.

Ein übermalter Jesus

Einen besonderen Platz beim Zerstören von wertvoller Arbeit verdient die Rentnerin, die in einer spanischen Kirche ein altes, leicht verblasstes Jesus-Fresko ein bisschen „aufhübschen“ wollte. Ungefragt hat sie zum Pinsel gegriffen und losgemalt. Das, was danach vom Kunstwerk übriggeblieben ist, ist alles, nur nicht Jesus. Man sieht am Ergebnis jedenfalls sehr deutlich, dass Fresken nicht zu den Stärken der selbsternannten Restauratorin gehören.

Sind das Unterschriften oder Krakeleien?

Eine Reinigungskraft hat 2016 im Vereinsheim des SpVgg SV Weiden für einen kleinen Eklat gesorgt. Sie hat beim Reinigen wohl die Unterschriften von Fußball-Größen wie Manuel Neuer, Jürgen Klopp oder Pep Guardiola von einem verglasten Wappen weggewischt – offenbar sahen diese aus wie Geschmiere von Jugendlichen.

Zeit für ein Kreuzworträtsel

Im selben Jahr geriet eine Nürnberger Rentnerin in die Schlagzeilen: Sie hatte den Titel eines Kunstwerkes („Insert words“), das eine Kreuzworträtsel-Collage darstellte, zu wörtlich genommen und es ausgefüllt. Laut Anwalt der 91-Jährigen habe sie nur im Sinne des Künstlers Arthur Köpcke gehandelt und das Bild vervollständigt.

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