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Verkehr

Führerschein-Änderung für Senioren: EU will regelmäßige Tests

Stand 12.05.23 - 11:32 Uhr

Können Senioren bald ihren Führerschein verlieren? Diskussionen in der EU und in Deutschland könnten bald den Führerschein auf Lebenszeit abschaffen.

Führerschein-Änderung für Senioren: EU will regelmäßige Tests
©shutterstock

Fahrttauglichkeitstest für Senioren – Neue Pläne der EU

Nach Plänen der EU könnte es bald zu Fahrtauglichkeitstest für Senioren kommen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. In Deutschland ist man hier gespaltener Meinung.

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Welche Regelungen sind geplant?

Die EU möchte die Regelungen, wer Autofahren darf und wer nicht, vereinheitlichen. Es geht neben der Frage, ob Autofahrer, die in einem Land an sich wegen einer Regelverletzung den Führerschein verloren hätten, ihn in einem anderen Land weiter benutzen können, um die noch heiklere Frage, ob ältere Menschen EU-weit regelmäßig Fahrtests absolvieren müssen. In Ländern wie etwa Italien, den Niederlanden oder Schweden ist das bereits der Fall.

Sollen die Regelungen in Deutschland umgesetzt werden?

Im Verkehrsausschuss des Bundestags sind die Meinungen eindeutig. Die Union und die FDP sprechen sich klar gegen eine Umsetzung der Regelung aus. Die Grünen sind dafür.

Nach der Union gebe es keinen Grund, Alters-Checks für den Führerschein zu regeln. Damit würden ältere Autofahrer diskriminiert. Es wird angezweifelt, dass Auffrischungsprüfungen und Gesundheitschecks für Menschen ab 70 Jahren die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Echte Verkehrssicherheit klappe mit Maßnahmen wie Fahrassistenzsystemen oder intelligenter Infrastruktur.

Auf der Seite der Grünen stärke die Überprüfung der Fahrtauglichkeit ab 70 Jahren die Verkehrssicherheit für alle. Wie diese Überprüfung aussehen soll, muss erst diskutiert werden. Die Diskussion sollte allerdings nicht nur die alten Verkehrsteilnehmer in den Blick nehmen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Unfallzahlen sei es sinnvoll, regelmäßige Gesundheitstests und Fahrtüchtigkeit-Trainings für jedes Alter einzuführen.

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Vor welchem Hintergrund stehen die Diskussionen?

Laut Statistischem Bundesamt sind ältere Verkehrsteilnehmer statistisch öfter dabei, wenn es zu Unfällen kommt. Fast immer sind sie dabei auch die Verursacher.

Den Fahrern im Seniorenalter wird häufiger als den unter 65-Jährigen vorgeworfen, die Vorfahrt anderer missachtet zu haben, sowie Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren zu machen. Dagegen wird älteren Menschen seltener zur Last gelegt, den Abstand nicht eingehalten zu haben, zu schnell gefahren zu sein oder ihr Auto alkoholisiert gesteuert zu haben.

Viele Senioren lehnen einen freiwilligen Besuch bei einem Arzt, mit der Angst den Führerschein zu verlieren, ab. Doch Ärzte unterliegen der Schweigepflicht. Sie dürfen den Behörden ihre Diagnosen nicht melden. Bei bestimmten Erkrankungen können Ärzte allerdings ein rechtlich verbindliches Fahrverbot aussprechen. Insbesondere im Rahmen von Demenz, Epilepsie oder nach einem frischen Herzinfarkt. Verpflichtende regelmäßige Gesundheitschecks würden somit die Verkehrssicherheit unter Senioren erhöhen.

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