Coronavirus deutschlandweit
Ãœber 4000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland gemeldet
Stand 08.10.20 - 16:44 Uhr
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Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Deutschland steigt wieder deutlich schneller. Ein neuer Höchstwert der täglich gemeldeten Neuinfektionen seit April ist erreicht worden. Diese Maßnahmen verkünden Spahn für den Herbst.
Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Spahn zeigt sich besorgt: wir sind nicht unverletzlichÂ
Berlin (dpa) – Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist binnen eines Tages sprunghaft auf mehr als 4000 gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 4058 neu erfasste Infektionen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen mitteilte.
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4058, das sind über 1200 mehr als am Mittwoch, als mit 2828 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit April gemeldet worden war. Ein höherer als der nun gemeldete Wert war zuletzt in der ersten Aprilwoche erreicht worden. Unter den Corona-Infizierten werden derzeit 470 Personen intensivmedizinisch behandelt.
Der Anstieg gehe sehr wahrscheinlich nicht auf Nachmeldungen oder dergleichen zurück, sondern spiegele das Infektionsgeschehen wider, sagte Marieke Degen, stellvertretende RKI-Pressesprecherin, der Deutschen Presse-Agentur. Experten des RKI prüften die Daten derzeit noch im Detail.
Spahn zeigt sich sehr besorgt
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte die Menschen angesichts des deutlichen Anstiegs bei den Coronainfektionen sich nicht für unverletzlich zu halten. Die Zahlen seien besorgniserregend, sagte Spahn am Donnerstag in Berlin. Dies gelte besonders für die aktuelle, sprunghafte Steigerung auf mehr als 4000 Neuinfektionen binnen eines Tages. «Sie besorgen mich sehr», sagte Spahn mit Blick auf diese Zahlen. Vor allem jüngere Menschen steckten sich an – aber nicht nur. Gerade die Jüngeren hielten sich oft für unverletzlich. «Das sind sie aber nicht.» Bei Covid-19 handele es sich im Ãœbrigen weiter um eine ernsthafte Erkrankung. Die Zahlen an Todesfällen und Intensivpatienten seien aber derzeit vergleichsweise niedrig.
- Anzeige -Das RKI warnt vor unkontrollierbarer Situation
Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, äußerte sich besorgt. «Die aktuelle Situation beunruhigt mich sehr», sagte er in Berlin. «Wir wissen nicht, wie sich die Lage in Deutschland in den nächsten Wochen entwickeln wird. Es ist möglich, dass wir mehr als 10.000 neue Fälle pro Tag sehen. Es ist möglich, dass sich das Virus unkontrolliert verbreitet.» Er hoffe, dass die Infektionen auf einem Level gehalten werden, mit dem man umgehen könne, sagte Wieler. «Unser Ziel ist, so wenig wie möglich Infektionen zuzulassen.» Nur dann werde das Gesundheitssystem nicht überlastet, und nur dann verhindere man viele schwere Verläufe und Todesfälle.
Nach der RKI-Übersicht vom Donnerstagmorgen gibt es bundesweit rund zehn Kreise oder Bezirke, bei denen der Wert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten wurde. Da in den Behörden der einzelnen Bundesländer aktuellere Zahlen vorliegen können, kann die tatsächliche Zahl höher oder auch niedriger sein.
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Als Reaktion auf die steigenden Fallzahlen hatten die Bundesländer am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, dass innerdeutsche Urlauber aus Risikogebieten nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen.
Fünf Länder gaben zu dem Beschluss aber abweichende Erklärungen ab. Thüringen machte deutlich, dass es ein Beherbergungsverbot nicht mittragen wolle, Berlin will zumindest nicht sofort einsteigen. Niedersachsen und Bremen wollen prüfen. Mecklenburg-Vorpommern will bei noch strengeren Regeln bleiben.
Bürger aus Orten mit hohen Corona-Infektionszahlen müssen sich im Herbst also bei Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands auf erhebliche Schwierigkeiten einstellen. Doch auch Reisen ins Ausland sind alles andere als einfach. Nach einer Aktualisierung der Liste mit Corona-Risikogebieten bleiben in Europa nur noch wenige Länder übrig, von denen nicht abgeraten wird. Dazu zählen die beliebten Urlaubsländer Italien, Griechenland, Zypern und Malta.
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