Omikron-Lage in England
Nach Freedom Day: Jetzt fällt in England die letzte Corona-Maßnahme
Stand 24.02.22 - 14:00 Uhr
0
Englands Premier Boris Johnson streicht die letzten Corona-Regeln. Er erfüllt damit eine Forderung seiner Konservativen Partei. Experten sind entsetzt.
©shutterstock
Keine Quarantäne mehr nach Infektion
Als Teil seines Plans für ein «Leben mit Covid» hebt der britische Premierminister Boris Johnson die letzten staatlichen Corona-Regeln in England auf. Dazu gehört vor allem, dass sich ab heute, den 24. Februar, Menschen nach einem positiven Corona-Test nicht mehr isolieren müssen.
- Anzeige -
Die Regierung setze darauf, dass sich Infizierte in Selbstverantwortung wie Menschen mit einer Erkältung verhalten, sagte Johnson. «Lassen Sie uns lernen, mit diesem Virus zu leben und uns und andere weiterhin schützen, ohne dass wir unsere Freiheiten einschränken.»
Johnsons Konservative Partei nahm die Ankündigung begeistert auf. Experten und die Opposition kritisierten das Vorhaben hingegen als schlecht durchdacht. Die Ankündigung wurde zudem von der Corona-Infektion von Queen Elizabeth II. (95) überschattet.
Johnson: Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten
Der Premier verwies zur Begründung auf die stark abnehmende Zahl der Neuinfektionen, Todesfälle und Krankenhauseinweisungen. Dies sei der erfolgreichen Impfkampagne zu verdanken. Der Höhepunkt der Omikron-Welle sei zudem überstanden, sagte Johnson. Er betonte, das Ende der Corona-Regeln werde die Wirtschaft entlasten.
Vom 1. April soll es zudem keine kostenlosen Tests mehr geben. Die Regierung habe dafür rund 15,7 Milliarden Pfund (18,8 Mrd Euro) ausgegeben, sagte Johnson. Dieses Geld könne nun für andere Vorhaben eingesetzt werden. Es sei vielmehr Zeit, sich das Selbstvertrauen zurückzuholen.
Zuvor hatte Johnson bereits so gut wie alle Corona-Regeln aufgehoben, etwa die Maskenpflicht oder Abstandsregeln. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Maßnahmen und gehen oft einen etwas vorsichtigeren Weg als England, das keine eigene Regionalregierung hat.
- Anzeige -
Gespaltene Meinungen zu Lockerungen
Tory-Hardliner haben seit Wochen ein Ende der Corona-Regeln gefordert. Die Opposition nannte die Pläne halb gar und warf Johnson vor, mit der Ankündigung parteiinterne Gegner wieder auf seine Seite ziehen zu wollen. «Der Premierminister versucht, den Sieg zu erklären, bevor der Krieg vorbei ist», sagte der Labour-Gesundheitspolitiker Wes Streeting. Damit wolle Johnson von den Polizeiermittlungen in der «Partygate»-Affäre ablenken. Der 57-Jährige wird wegen des Skandals um Lockdown-Partys in der Downing Street auch von Politikern aus den eigenen Reihen zum Rücktritt aufgefordert.
Der Premier betonte, die Pandemie sei noch nicht vorbei und neue Virusvarianten seien nicht auszuschließen. Daher sollen vor allem ältere und besonders gefährdete Menschen weiter geschützt werden. Gesundheitsminister Sajid Javid kündigte eine weitere Impfung – einen «Frühlingsbooster» – für über 75-Jährige, Bewohner von Altenheimen sowie über Zwölfjährige mit Immunschwächen an.
Auch bei Experten stießen Johnsons Pläne auf Kritik. «Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist», sagte der Mediziner Azeem Majeed vom Imperial College London der Deutschen Presse-Agentur. «Aber wenn die Leute weiterhin vernünftig sind und sich weiter isolieren, wenn sie Symptome haben, werden die Auswirkungen erstmal überschaubar sein.»
- Anzeige -
Sorge vor Herbst und Winter
Größere Sorgen macht sich der Experte für öffentliche Gesundheit mit Blick auf den nächsten Herbst und Winter, wenn nicht nur Viren Hochsaison haben, sondern auch die Immunität vieler Menschen durch Impfungen oder vorherige Infektionen abnimmt und dann Infizierte «frei zirkulieren».
Eine Gruppe von Wissenschaftlern, die auch für das Beratungsgremium Sage arbeitet, warnte, das Ende von Isolationspflicht und frei verfügbaren Schnelltests könne zu «einer Rückkehr zu einem rapiden epidemischen Wachstum» führen. Die Modellierer teilten mit, die Infektionen könnten dadurch um 25 bis 80 Prozent zunehmen. Den an der Universität Warwick berechneten Modellierungen zufolge tragen Maßnahmen wie Isolation, Testen und Maskentragen sowie verstärktes Arbeiten von zu Hause dazu bei, das Ansteckungsrisiko um 20 bis 45 Prozent zu reduzieren.
Mit Material der dpa
Mehr Beiträge und Themen
Schockierende Videos sind aus der Hundestagesstätte Isarpfoten e.V. aufgetaucht: Ein oder mehrere Mitarbeitende werden dabei gezeigt, wie sie Hunde quälen.
Wegen des heftigen Schneefalls am Wochenende und den anhaltend schlechten Straßenverhältnissen, fällt an einigen Orten in Bayern die Schule aus. Hier gibt's die aktuelle Übersicht.
Die Schneemassen haben München weiterhin im Griff - und das merkt man auch im Nahverkehr. Auswirkungen gibt es zum Teil noch bei der Regionalverkehr mit Zügen und den Trambahnen.
Albtraum Flughafen: Nach den kräftigen Schneefällen des Wochenendes ist der Flugverkehr in München nach wie vor stark eingeschränkt. Hunderte Passagiere stecken fest. Auch für Dienstag ist keine Normalisierung in Sicht.
Schnee und Eis sorgen in Süddeutschland weiter für Verkehrsprobleme. Vielerorts fahren im Süden Bayerns auch zwei Tage nach den massiven Schneefällen noch keine Züge; Flüge fallen aus - eine komplette Rückkehr zum «Normal» wird noch dauern.
95.5 Charivari schickt dich auf Münchens größte Silvesterparty: SOMNIA im Zenith. Wir laden dich und deine Freunde auf eine legendäre Silvesternacht ein, hier gibt’s alle Infos!
Winter in München - doch die Arbeit macht keine Pause. Was ist, wenn ich wegen des Schneechaos nicht rechtzeitig zu meinem Job erscheine? Droht mir eine Abmahnung?
Das Wochenende war in München aufgrund des Schneetreibens ziemlich chaotisch. Ein paar Einschränkungen bleiben auch noch unter der Woche.
Schneemassen am Wochenende in Süddeutschland sorgten für Verkehrschaos und Stromausfälle. Die Auswirkungen sind noch deutlich spürbar.
Die Christkindlmarkt-Saison in München Stadt und Land läuft. Auf welche du dich freuen kannst, zeigen wir dir hier.
In einem aktuell festgefahrenen Tarifkonflikt baut die GDL mit dem nächsten Warnstreik weiter Druck auf. Worauf sich die Fahrgäste einstellen müssen - jetzt und im neuen Jahr.
Der Münchner Nahverkehr soll einfacher, größer und besser werden. Zum Dezember gibt es schon erste Änderungen durch die Gebietserweiterung.
Wer bei einem Arzt bereits bekannt ist und keine schweren Krankheitssymptome hat, kann sich künftig wieder telefonisch krankschreiben lassen.
Die Polizei sucht nach einem 69-Jährigen, der vermisst wird und auf Hilfe angewiesen ist. Wer hat ihn gesehen?
Die Lokführer treten in den Streik - ab Donnerstagabend bis Freitagabend. Die GDL übt damit weiter Druck auf die Deutsche Bahn aus.
Der Stadtrat hat den Mietenstopp für städtische Wohnungen offiziell bestätigt - und das unbefristet. Betroffen sind rund 170.000 Münchner.
An Bayerns Schulen soll das Gendern verboten werden. So will es der Ministerpräsident. In der gerne zitierten Schulfamilie kommt Söders Vorstoß alles andere als gut an.