Historische Impfaktion
Corona-Impfungen am Sonntag in München gestartet
Stand 28.12.20 - 12:47 Uhr
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Nach einem Jahr Corona sehnen sich die Menschen nach Normalität. Der Start der größten Impfaktion in der Geschichte Deutschlands gibt Hoffnung. Auch in München wurden am Sonntag die ersten Personen gegen Corona geimpft.
Foto: Markus Schreiber/AP POOL/dpa
Diese Personen erhalten den Impfstoff zuerst
Berlin (dpa / 95.5 Charivari) – Knapp ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland hat die größte Impfaktion in der Geschichte des Landes begonnen. Hunderte Impfteams rückten am Sonntag bundesweit aus, um insgesamt mehrere tausend besonders gefährdete Menschen in Pflege- und Seniorenheimen zu immunisieren. Auch in München wurden noch am Sonntag die ersten Personen gegen Corona geimpft.
- Anzeige -Bereits 250 Dosen in München verimpft
Den Impfstoff in München erhalten haben Bewohner und Beschäftigte einer vollstationären Pflegeeinrichtung in Freimann. Zehn mobile Teams des Impfzentrums München waren vor Ort, um 250 Dosen zu verimpfen, die die Landeshauptstadt bisher erhalten hat.
Die nächste Lieferung von Impfdosen für München wird bereits für Dienstag, 29. Dezember, erwartet. Bis Ende Januar sollen 90.000 Dosen in München verimpft werden. Die Menge reicht aufgrund der notwendigen zweiten Impfung nach drei Wochen für 45.000 Menschen. Bis Ende März werden 244.000 Dosen erwartet, mit denen 122.000 Münchnerinnen und Münchner geimpft werden können. Alle weiteren Planungen hängen von der Menge des zur Verfügung gestellten Impfstoffs ab. Jede Einheit muss aufgrund der begrenzten Haltbarkeit des aufgetauten Impfstoffes innerhalb von vier Tagen verbraucht werden.
Münchner werden per Anschreiben über Impf-Möglichkeit informiert
Die Stadt München plant Personen, die zu den höchst vulnerablen Gruppen gehören und die Impfung somit als erstes erhalten sollen, in den nächsten Tagen in einem Anschreiben auf die Möglichkeit einer Impfung hinzuweisen. Sobald über eine Hotline telefonisch beziehungsweise online Impftermine vereinbart werden können, wird ein weiteres Schreiben folgen. Die Terminvereinbarung wird voraussichtlich im Laufe des Januar möglich sein.
Da anfangs nicht ausreichend Impfstoff für alle, die geimpft werden wollen, vorhanden sein wird, muss in den ersten Monaten der Impfung priorisiert, also festgelegt werden, wer sich bevorzugt impfen lassen kann. Dazu hat das Bundesgesundheitsministerium eine entsprechende Verordnung erlassen, die auf einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) aufbaut. Die höchste Prioritätsstufe haben dabei unter anderem Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen, über 80-Jährige und auch medizinisches und pflegerisches Personal, das durch die Arbeit besonders stark gefährdet ist sich anzustecken.
Insgesamt fallen in München rund 120.000 Menschen in diese höchste Prioritätsstufe. Nach Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums wird vor dem Sommer keine Impfung der breiten Bevölkerung möglich sein. Deshalb weist das Gesundheitsreferat darauf hin, dringend weiterhin die Abstands- und Hygieneregeln zu verfolgen und Kontakte weitestgehend zu beschränken.
- Anzeige -Panne bei Impfstoff-Kühlung in Bayern
In Bayern kam es in mehreren Landkreisen zu Pannen bei der Kühlung der Impfdosen, die dort zu einer Verzögerung der Aktion führten. In den sieben oberfränkischen Landkreisen sowie in den schwäbischen Landkreisen Augsburg und Dillingen traten Ungereimtheiten in der Kühlkette für den Impfstoff auf, der bei minus 70 Grad tiefgefroren gelagert wird. Komplikationen bei Geimpften wurden zunächst nicht bekannt.
Impfquote von 60 Prozent nötig, um Pandemie in den Griff zu bekommen
Die Bundesregierung wirbt dafür, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen – auch um andere zu schützen. Nach Einschätzung von Experten ist eine Impfquote von 60 bis 70 Prozent nötig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur haben 65 Prozent der Deutschen vor, sich impfen zu lassen.
Am 27. Januar 2020 war die erste Corona-Infektion in Deutschland bekanntgeworden. Seitdem wurden mehr als 1,6 Millionen Infektionen registriert. Bis Sonntag starben laut Robert Koch-Institut in Deutschland 29.778 Infizierte.
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