Impf-Debatte
Aiwanger: Impfskepsis wegen Nebenwirkungen in eigenem Umfeld
Stand 29.07.21 - 10:18 Uhr
0
Der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger will sich erst mal nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Er sehe sich als Stimme derer, «die den Weg noch nicht mitgehen».
Foto: Christophe Gateau/dpa
Bayerns Vize-Regierungschef bleibt vorerst ungeimpft
München (dpa) – Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger hat seine Skepsis gegenüber Corona-Impfungen erneut gegen Kritik verteidigt. Er warte mit einer Impfung, bis er selbst überzeugt sei, dass eine Impfung für ihn ganz persönlich sinnvoller sei, als ungeimpft zu bleiben, sagte der Chef der Freien Wähler am Mittwoch im Interview mit dem Deutschlandfunk.
- Anzeige -Man müsse auch kein Geheimnis daraus machen, dass auch er aus seinem privaten Umfeld von Impfnebenwirkungen höre, bei denen einem «die Spucke wegbleibe». Konkrete Beispiele dazu wollte Aiwanger aber keine nennen.
Aiwanger plädiert für weiterhin kostenfreie Corona-Tests
Dafür sprach sich Aiwanger aber für eine Fortführung der kostenlosen Corona-Tests aus und warnte vor einer «Jagd» auf Ungeimpfte. Die Bürger müssten «ohne Druck» und mit guten Fakten überzeugt werden. Bisher seien sie «teilweise nicht zu Unrecht verunsichert» und nannte in dem Zusammenhang den Impfstoff von Astrazeneca. Aiwanger verwies auf möglicherweise kommende Impfstoffe, die besser funktionierten.
Aiwanger widersprach auch der These, dass die Pandemie durch die Impfungen beendet werden könne. Die Situation «sei mit Impfungen nicht erledigt», vielmehr warne er davor, dass doppelt Geimpfte durch eine falsche Nachlässigkeit bei Tests das Virus weiter verbreiteten. Er sagte voraus, dass im Herbst die Infektionszahlen trotz vieler Impfungen im Land wieder steigen würden, vergleichbar mit dem Herbst vor einem Jahr, wo es noch keine Impfungen gegeben habe.
Staat dürfe den Menschen Impfungen nicht vorschreiben
Angesprochen auf die Frage, ob er als Wirtschaftsminister und Regierungsmitglied keine besondere Verantwortung bei der Frage habe, sagte Aiwanger, seine Verantwortung liege auch darin, nicht alles zu tun, was die Mehrheit an dieser Stelle fordere oder das politische Establishment erwarte. Er sehe sich in der sensiblen Debatte auch als Stimme derer, «die den Weg noch nicht mitgehen».
Der Staat, so Aiwanger, dürfe den Menschen nicht vorschreiben, ob sie sich impften. Das Aufzwingen einer Impfung wäre eine «rote Linie», die nicht überschritten werden dürfe. Für ihn gelte: «Mein Köper, darüber entscheide ich selbst. Das letzte Wort liegt bei mir.»
- Anzeige -Heftige Kritik an Aiwangers Einstellung zum Impfen
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) ging auf Distanz zum Wirtschaftsminister. «Die VBW steht klar zur Impfkampagne des Bayerischen Gesundheitsministers», sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt der «Welt». «Insoweit ist die Haltung des Bayerischen Wirtschaftsministers kontraproduktiv», sagte er. Trotz erheblicher Fortschritte müsse die Impfquote dringend weiter erhöht werden.
Im Netz erntete Aiwanger für seine Aussagen viel Kritik und Spott. Impfbefürworter wie Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir riefen unter dem Hashtag Aiwanger zur Impfung auf. Andere warfen ihm vor, mit seiner Impfskepsis im Bundestagswahlkampf auf Stimmenfang zu gehen. Aiwanger ist der Spitzenkandidat der Freien Wähler.
Mehr Beiträge und Themen
Schockierende Videos sind aus der Hundestagesstätte Isarpfoten e.V. aufgetaucht: Ein oder mehrere Mitarbeitende werden dabei gezeigt, wie sie Hunde quälen.
Wegen des heftigen Schneefalls am Wochenende und den anhaltend schlechten Straßenverhältnissen, fällt an einigen Orten in Bayern die Schule aus. Hier gibt's die aktuelle Übersicht.
Die Schneemassen haben München weiterhin im Griff - und das merkt man auch im Nahverkehr. Auswirkungen gibt es zum Teil noch bei der Regionalverkehr mit Zügen und den Trambahnen.
Albtraum Flughafen: Nach den kräftigen Schneefällen des Wochenendes ist der Flugverkehr in München nach wie vor stark eingeschränkt. Hunderte Passagiere stecken fest. Auch für Dienstag ist keine Normalisierung in Sicht.
Schnee und Eis sorgen in Süddeutschland weiter für Verkehrsprobleme. Vielerorts fahren im Süden Bayerns auch zwei Tage nach den massiven Schneefällen noch keine Züge; Flüge fallen aus - eine komplette Rückkehr zum «Normal» wird noch dauern.
95.5 Charivari schickt dich auf Münchens größte Silvesterparty: SOMNIA im Zenith. Wir laden dich und deine Freunde auf eine legendäre Silvesternacht ein, hier gibt’s alle Infos!
Winter in München - doch die Arbeit macht keine Pause. Was ist, wenn ich wegen des Schneechaos nicht rechtzeitig zu meinem Job erscheine? Droht mir eine Abmahnung?
Das Wochenende war in München aufgrund des Schneetreibens ziemlich chaotisch. Ein paar Einschränkungen bleiben auch noch unter der Woche.
Schneemassen am Wochenende in Süddeutschland sorgten für Verkehrschaos und Stromausfälle. Die Auswirkungen sind noch deutlich spürbar.
Die Christkindlmarkt-Saison in München Stadt und Land läuft. Auf welche du dich freuen kannst, zeigen wir dir hier.
In einem aktuell festgefahrenen Tarifkonflikt baut die GDL mit dem nächsten Warnstreik weiter Druck auf. Worauf sich die Fahrgäste einstellen müssen - jetzt und im neuen Jahr.
Der Münchner Nahverkehr soll einfacher, größer und besser werden. Zum Dezember gibt es schon erste Änderungen durch die Gebietserweiterung.
Wer bei einem Arzt bereits bekannt ist und keine schweren Krankheitssymptome hat, kann sich künftig wieder telefonisch krankschreiben lassen.
Die Polizei sucht nach einem 69-Jährigen, der vermisst wird und auf Hilfe angewiesen ist. Wer hat ihn gesehen?
Die Lokführer treten in den Streik - ab Donnerstagabend bis Freitagabend. Die GDL übt damit weiter Druck auf die Deutsche Bahn aus.
Der Stadtrat hat den Mietenstopp für städtische Wohnungen offiziell bestätigt - und das unbefristet. Betroffen sind rund 170.000 Münchner.
An Bayerns Schulen soll das Gendern verboten werden. So will es der Ministerpräsident. In der gerne zitierten Schulfamilie kommt Söders Vorstoß alles andere als gut an.