In Deutschland
Brandenburger Verfassungsschutz stellt AfD unter Beobachtung
Stand 15.06.20 - 13:20 Uhr
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Die AfD-Bundesspitze hat die Mitgliedschaft des bisherigen Brandenburger AfD-Chefs Kalbitz annulliert, doch ein großer Teil der Landespartei steht hinter ihm. Brandenburgs Verfassungsschutz stellt nun die gesamte Landespartei unter Beobachtung.
Das Logo der AfD auf Parteibroschüren. Foto: Markus Scholz/dpa
AfD-Chef Kalbitz annulliert
Potsdam (dpa) – Der Brandenburger Verfassungsschutz stellt die gesamte AfD im Land unter Beobachtung. Das sei nach längerer Prüfung geschehen, teilte das Innenministerium in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Kontrollkommission des Landtags sei darüber informiert.
- Anzeige -Das Innenministerium will im Laufe des Tages nähere Informationen darüber geben. Zuvor hatten ntv und RTL sowie der «Tagesspiegel» darüber berichtet.
AfD-Landeschef Andreas Kalbitz aus Partei geworfen
Zuvor war der bisherige AfD-Landeschef Andreas Kalbitz zwar durch einen Mehrheitsbeschluss des Bundesvorstands aus der Partei geworfen worden. Allerdings ist die Entscheidung parteiintern heftig umstritten, und im Brandenburger Verband stehen starke Kräfte weiter hinter Kalbitz – sogar die Geschäftsordnung der Landtagsfraktion wurde geändert, damit er nach dem Rauswurf Mitglied bleiben konnte.
AfD-Chef kritisiert Beobachtung
Der Chef der AfD-Fraktion im Bundestag, Alexander Gauland, kritisierte die verschärfte Beobachtung. «Die Entscheidung des Verfassungsschutzes in Brandenburg, den Landesverband der AfD als Verdachtsfall einzustufen, ist genauso falsch wie die bisherigen Einstufungen der AfD durch den Verfassungsschutz», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
FDP begrüßt Entscheidung
FDP-Vertreter begrüßten die Entscheidung. Das sei nur konsequent, erklärte der Obmann der FDP-Fraktion im Innenausschuss, Benjamin Strasser. Die Landespartei werde maßgeblich von Anhängern des rechtsnationalen «Flügels» gesteuert. «Die Partei radikalisiert sich weiter», sagte Strasser. Diesen Trend gebe es auch in anderen Bundesländern. «Die Beobachtung der Bundespartei dürfte der nächste logische Schritt sein und ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.»
- Anzeige -Der Leiter des Brandenburger Verfassungsschutzes, Jörg Müller, hatte Mitte Mai im RBB gesagt: «Wenn sich diese erkennbare «Verflügelung» weiter fortsetzt und zeigt, dann wird sich diese Frage immer mehr aufdrängen.» Er betonte aber, die Beobachtung einer Partei sei in einer Demokratie an genaue rechtsstaatliche Voraussetzungen gebunden und ein schwerer Eingriff.
Knappe Mehrheit gegen die Mitgliedschaft von Kalbitz
Der AfD-Bundesvorstand hatte die Mitgliedschaft von Kalbitz im Mai mit knapper Mehrheit von sieben zu fünf Stimmen bei einer Enthaltung für nichtig erklärt. Als Grund für den Beschluss gab er an, dass Kalbitz bei seinem Eintritt in die Partei 2013 eine frühere Mitgliedschaft in der inzwischen verbotenen rechtsextremen «Heimattreuen Deutschen Jugend» (HDJ) und bei den Republikanern zwischen Ende 1993 und Anfang 1994 nicht angegeben habe. Dieser betont jedoch, er sei nicht HDJ-Mitglied gewesen. Kalbitz geht beim Bundesschiedsgericht der Partei und vor einem Zivilgericht gegen den Beschluss vor.
Kalbitz gilt als wichtigster Vertreter der AfD
Neben Thüringens Landeschef Höcke gilt Kalbitz als wichtigster Vertreter der rechtsnationalen Strömung in der Partei. Der rechtsnationale «Flügel», der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, hatte sich nach eigenen Angaben Ende April selbst aufgelöst.
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